Motivationsprobleme – neue Motivation fürs Studium

Dir fehlt die nötige Motivation fürs Studium? Damit bist du nicht allein. Der Großteil der Studierenden hat im Laufe des Studiums Probleme, sich zu motivieren oder fühlt sich überfordert. Wenn du also kurzfristig ein Motivationstief hast, ist das völlig normal. Sollte sich dieser Zustand jedoch über einen längeren Zeitraum ziehen, solltest du dir Gedanken darüber machen, was der Grund für die fehlende Motivation fürs Studium ist.

Stell dir folgende Fragen und finde heraus, wieso deine Motivation fürs Studium nachgelassen hat:

  • Wann hat das Problem angefangen?
  • Gibt es bestimmte Gefühle, in Bezug auf dein Studium, die dich belasten? Hast du Angst vor dem Scheitern?
  • Fühlst du dich durch dein Studium über- oder unterfordert?
  • Belasten dich, unabhängig vom Studium, andere Gefühle oder Situationen?
  • Wie hoch ist deine Frustrationstoleranz?
  • Passen deine Fähigkeiten, Interessen und Werte zu deinem Studium? 
  • Welche Ziele verfolgst du mit dem Studium?

Nimm dir die Zeit, um dich mit diesen Fragen intensiv auseinander zu setzen, und sei ehrlich zu dir selbst. Wenn du das Problem eingrenzen kannst, wird es dir einfacher fallen, eine Lösung dafür zu finden.

So gewinnst du neue Motivation fürs Studium:

Der erste Schritt besteht darin, die Situation zu akzeptieren und die Motivationsprobleme anzuerkennen. Du hast momentan keine Lust und schiebst Wichtiges auf – das geht jedem Studierenden mal so. Verurteile dich deswegen nicht, aber sei ehrlich zu dir selbst. Konzentriere dich nicht auf das Negative, sondern versuche, deine Probleme zu identifizieren und aktiv zu lösen.

Ein Studium ist eine Mammut-Aufgabe und erfordert viel Energie. In vielen Studiengängen ist Überbelastung ein chronisches Problem. Dies kann schnell zu fehlender Motivation führen. Ein gutes Zeitmanagement kann bei der Bewältigung von viel Arbeit unglaublich hilfreich sein. Mach dir am besten einen Wochenplan, der genau beinhaltet, was wann erledigt wird. Dabei können dir Apps helfen. Eine gute und kostenlose App ist der „Learnstage Planer“.

Der Austausch mit anderen ist extrem wichtig, um Ängste im Studium zu überwinden. Durch den Austausch mit Kommilitonen merkst du wahrscheinlich schnell, dass jeder mal ein Motivationstief hat. So kannst du dich von der Motivation anderer mitziehen lassen. Beim Lernen und Arbeiten in der Gruppe sind die Chancen sehr viel größer, dass einer aus der Gruppe motiviert ist und die anderen antreibt.

Du kannst natürlich auch das Gespräch mit dem Dozenten oder der Dozentin suchen, wenn in einem bestimmten Seminar auch andere Studierende die Arbeitslast nicht bewältigen können. Achte dabei bitte auf einen ruhigen und geordneten Ablauf. Es hilft niemandem, sich gegenseitig Vorwürfe zu machen.

Pausen sind extrem wichtig, um mit einer starken Arbeitsbelastung umzugehen. Neben regelmäßigen Pausen am Tag solltest du aber auch versuchen, den Kopf wirklich frei zu kriegen. Dies gelingt am besten, wenn du einfach wegfährst. Es muss nicht immer gleich eine Fernreise sein oder ein 14-tägiger Urlaub. Schon ein Wochenendausflug oder eine ausgedehnte Wanderung helfen dir dabei.

Hier findest du einige Methoden, um dich selbst zu motivieren und dein Zeitmanagement zu optimieren.

Leistungsprobleme – Probleme beim Lernen

So wie viele deiner Kom­mi­li­to­n*innen hast du Probleme beim Lernen? Du hast in allen Vorlesungen und Übungen gesessen und vielleicht die Hälfte verstanden? Gelernt und gelernt, aber leider waren die Noten nicht gut oder die Klausur nicht bestanden?

Häufig liegt dies nicht nur daran, dass man „es einfach nicht besser kann“. Stress, Leistungsdruck und persönliche Zweifel verstärken die Situation. Hier kann es sinnvoll sein, dass du dich ausprobierst, um herauszufinden, woran es wirklich liegt.

Wenn du das Gefühl hast, dass einfach alles zu viel wird, kannst du dich an die psychologischen Beratungsstellen des Studierendenwerkes wenden. Die Kolleginnen und Kollegen sind genau für solche Fälle da und stehen mit Rat und Tat zur Seite.

Hier kannst du dich ebenfalls ans Studierendenwerk oder die Studienberatung vor Ort wenden. Häufig bieten diese Kurse und Workshops bspw. zu Prüfungsangst, Prüfungstraining oder Mentalstrategien an. Diese können dir helfen, ein Stück weiterzukommen.

Bei dreimaligem Nicht-Bestehen einer Prüfung droht die Exmatrikulation. Es gibt in den Studiengängen auch bestimmte Fächer, die als „typische Stolperfallen“ gelten. Du hast bei jeder durchgefallenen Prüfung die Möglichkeit, die Klausur/Hausarbeit einzusehen und deine Prüfer*in zu fragen, woran es gelegen hat. Häufig sind auch Lerngruppen der Schlüssel zum Erfolg. Hier können Inhalte der Lehrveranstaltungen noch mal diskutiert und gemeinsam nachgearbeitet werden.

Das heißt nicht, dass du dumm bist oder „nicht fürs Studium taugst“. Vielleicht ist die Lernform eines akademischen Studiums (noch) nicht deine Form des Lernens. In Hochschulen und Universitäten geht es häufig darum, viel auswendig zu lernen und vor allem sich selbst zu organisieren und zu strukturieren. Andere Ausbildungsmöglichkeiten, wie bspw. eine duale Ausbildung, sind anders aufgebaut. Durch die Kombination von theoretischem Unterricht in der Berufsschule und der Praxis in einem Unternehmen fällt es vielen Menschen leichter, die Lerninhalte zu verarbeiten. Vielleicht ist das auch bei dir so. Immer mehr Menschen studieren erst in höherem Lebensalter, nachdem sie mehrere Lernerfahrungen gemacht haben und sich selbst klar strukturieren können. Also Kopf hoch, du wirst den richtigen Weg für dich finden.

Psychische Probleme im Studium

Viele Studierende haben psychische Probleme im Studium. Wenn es dir auch so geht, fühl dich nicht allein. Fast jeder fünfte Studierende ist im Laufe des Studiums von einer psychischen Diagnose betroffen. (Barmer Arztreport 2018)

Leistungsdruck schafft psychische Probleme im Studium
Gerade im Studium gibt es einige Faktoren, die die psychische Gesundheit beeinträchtigen können. Leistungsdruck, Zukunftsangst oder finanzielle Sorgen sind die klassischen Ursachen für eine erhöhte psychische Belastung. Aber auch Stress, bedingt durch Zeitdruck, Prüfungsangst oder eine erhöhte Belastung durch einen Job neben dem Studium, ist eine häufige Ursache. Zudem können belastende Lebenserfahrungen oder Ereignisse psychische Störungen auslösen. Die Trennung vom Partner, der Tod einer nahestehenden Person oder die Diagnose einer schweren Krankheit können solche Ereignisse sein.

Wenn die mentale Gesundheit durch die genannten oder andere Faktoren negativ beeinflusst wird, können dadurch geringe, aber auch schwerwiegende Folgen sichtbar werden. Einige Studierende leiden aufgrund des Drucks und der Ängste beispielsweise an Schlafstörungen, innerer Unruhe oder extremer Reizbarkeit. Bei anderen führt die Beeinträchtigung dagegen zu psychischen Störungen.

Du leidest unter psychischen Problemen im Studium? Hol dir Hilfe:

Universitäten, Hochschulen und Studierendenwerke bieten spezielle Beratungsstellen für psychische Probleme im Studium an. Dort bekommst du erste Unterstützung sowie Hilfe und Informationen zu Ärzten und Therapien, die für deine Situation passend sind.

Greifswald, Neubrandenburg und Stralsund:
https://www.stw-greifswald.de

Rostock und Wismar:
https://www.stw-rw.de

Es gibt an einigen Unis und Hochschulen spezielle Angebote. Diese bieten Betroffenen eine Plattform, über das Thema „Psychische Probleme im Studium“ zu sprechen und sich auszutauschen. Schau einfach in den Veranstaltungskalender deiner Uni oder Hochschule, ob du entsprechende Aktionen findest.

Wenn du das Gefühl hast, dass dich deine psychischen Probleme im Studium überfordern, ist es wichtig, Unterstützung zu suchen. Egal ob es Freunde, Familie, Kommiliton*innen, Beratende, Ärzte oder andere Menschen sind – sprich mit ihnen über deine Probleme und lass dir helfen! Auch folgende Links können hilfreich sein:

Bei Depressionen:
www.deutsche-depressionshilfe.de

Bei Angststörungen:
www.kry.de

TelefonSeelsorge:
www.telefonseelsorge.de oder 0800 1110111